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Weiche Leiste

Synonyme: Sportlerleiste, Sportsmen`s groin, Pubalgia, Gilmore`s groin

Definition
Die weiche Leiste ist eine der häufigsten „Sportverletzungen“ bei professionellen Sportlern. Patienten mit einer weichen Leiste leiden unter Schmerzen (Ziehen, Stechen, Brennen,…) im Bereich der betroffenen Leiste, v. a. bei körperlicher Belastung.

Pathophysiologie Bei der weichen Leiste handelt es sich um eine Schwächung der Hinterwand des Leistenkanals (keine „echte Hernie“, da kein Bruchsack vorhanden.). Da diese aus Bindegewebe und nicht aus Muskulatur besteht, kann sie nicht durch Muskelaufbau oder ein besonderes Training gestärkt oder stabilisiert werden. Obwohl die Bauchmuskulatur meist hervorragend entwickelt ist, entsteht in einem muskelfreien Dreieck (Hesselbach Dreieck) der Leistenregion eine Gewebeschwäche. Erhöht sich der Druck im Innern der Bauchhöhle (z. B. durch ruckartige Bewegungen oder Schießen eines Balles), so kommt es zu einer Vorwölbung der muskelfreien Wandschicht. In der Umgebung laufende Nerven werden hierdurch komprimiert und verursachen typische, äußerst unangenehme Nervenschmerzen (mit oder ohne Schmerzausstrahlung in den Hoden oder in die Oberschenkelinnenseite).

Symptome Schmerzen im Bereich der Leiste, die durch ruckartige Bewegungen verstärkt werden. Die Schmerzen können in den Hoden oder in die Oberschenkelinnenseite ausstrahlen. Auch werden oft Beschwerden nach einer vorausgegangenen körperlichen Anstrengung angegeben. Zu den typischen Schmerzauslösern gehören Husten, Niesen und sportliche Betätigung.

Diagnose Die Diagnose einer weichen Leiste sollte von einem Hernienspezialisten gestellt werden, da es äußerst schwierig sein kann die Symptome verschiedener Probleme richtig einzuordnen. Abgesehen von einer ausführlichen Anamnese und der körperlichen Untersuchung nimmt hier der dynamische Ultraschall eine entscheidende Rolle ein.

Therapie Nach erfolglosem konservativem Therapieversuch sollte die Entscheidung zur Operation nicht über einen Zeitraum von 4 – 6 Wochen hinausgeschoben werden. Eine lang anhaltende Reizung von Nerven kann in einzelnen Fällen in ein chronisches Schmerzsyndrom übergehen, was dazu führen kann, dass das auch nach erfolgreicher Leistenstabilisierung Schmerzen nur langsam zurückgehen.

Siehe Operationsverfahren